Donnerstag, 4. September 2014

|| Laikas Leben Teil 4 || Die Jagdsau

Man kann es nicht anders benennen: Laika war (teilweise ist) eine totale Jagdsau.
Was hat sie mich schon zum Verzweifeln gebracht... Zu Beginn war es ganz schlimm. Jedes Vögelchen das irgendwo sass, jedes Blättchen das davon gewindet wurde, jedes Rascheln im Gebüsch. Sofort wurde in die Leine gerannt und gefiept. An Ableinen war überhaupt nicht zu denken. Die gute Laika hat fast 2 Jahre nur an der Leine verbracht. Nur in besonderen Situationen oder in eingezäuntem Gebiet durfte sie sich frei bewegen.
Zu Beginn sah das nämlich so aus: Leine ab, schnell weg und ja nicht mehr wieder kommen. Wir hatten null Bindung und dementsprechend war es ihr auch nicht wichtig, dass sie in meiner Nähe blieb. Nach und nach und mit vielem Training wurde es besser. Wir begannen mit der Schleppleine zu trainieren, aber das war erst mal eine Katastrophe. Laika hat sehr lange nicht begriffen, dass man nicht in die Schleppleine läuft. Auch wenn ich sie noch so früh zurück gerufen habe, auch nach Monaten hatte sie den 10m Radius noch nicht drin. Es kostete sehr viele Nerven und ich stand öfters weinend im Wald.
Apropos Wald: So einen Wald wie hier hab ich noch nie gesehen. Kaum ein Spaziergang wo man keine Rehe sieht. Wie in einem Nationalpark! Rehsichtung war ganz ganz schlimm. Minutenlang wurde in der Leine gehangen und gefiept. An einen entspannten Spaziergang nach einer Rehsichtung war nicht mehr zu denken. Sie konnte locker 30min später noch das Reh im Wald suchen... Bei Katzen sah es ziemlich ähnlich aus.

Und was soll ich sagen: Heute morgen im Wald haben wir erst eine Katze gesehen, dann 2 Rehe direkt neben dem Weg. Laika ist nicht einmal in die Leine gerannt, war ansprechbar, hat keinen Ton von sich gegeben und hatte die beiden Begegnungen kurz darauf direkt wieder vergessen und lief entspannt weiter.

Wie wir das erreicht haben, erfahrt in ein ander Mal.
Und an alle Verzweifelten da draussen: Es gibt def. einen Weg auch einen total jagdgeilen Hund zu bändigen. Mir hat mehr als ein Trainer bestätigt, dass Laikas Jagdtrieb sehr ausgeprägt sei (sie geht auf Spur und auf Sicht) und sie das noch kaum so gesehen hatten.
Also, nur die Hoffnung nicht verlieren!

2 Kommentare:

  1. Liebe Martina,

    ich kann mir vorstellen, welche Arbeit es war aus Laika eine "Nicht-Jägerin" zu machen. Wir hatten das bei unserer ersten Hündin auch und es hat lange gedauert ihr das abzugewöhnen. Aber die Arbeit lohnt sich, wenn Du entspannt mit dem Hund durch die Felder laufen kannst und sie auch ohne Leine nicht den Hasen oder Rehen nachspurtet. Bei Lady hat es damals viel länger gedauert als bei eurer Laika :)
    Unsere Laika hatte nie irgendwelche Jagdambitionen, musste aber trotzdem meistens an der Leine bleiben - sie hat gerne schöne hochgelegene Plätze aufgesucht und dort einfach die Landschaft beobachtet ... und sah keinen Anlass den Platz zu verlassen, wenn sie noch nicht fertig war mit gucken ;)

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Damon und Cara

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    1. Ich denke mal so ganz raus kriegt man es bei ihr nicht, aber muss auch nicht, sie ist ein Tier und keine Maschine. Aber es beruhigt ungemein, wenn man weiss, dass sie nicht wegen jedem bisschen davon düst.
      Wow noch länger, und ich dachte knapp 3 Jahre wäre lang genug :D Wobei wir ja immer noch im Training sind und wohl auch ihr ganzes Leben lang sein werden. Situationen wo ich das Tier frühzeitig erkenne sind fast kein Problem mehr (an der Leine - versteht sich). Dann können wir das Tier von weitem zusammen anschauen. Problematisch wird es bei unerwarteten Situationen, wenn z.B. aus dem nichts eine Katze über die Strasse rennt.
      Hihi, die Leidenschaft eurer Laika finde ich aber herzallerliebst ♥

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